Swissavant und VSF fusionieren

Branchenstärke dank Zusammenschluss

Die Fusion zwischen dem Verband Schweizerischer Farbenfachhändler (VSF) und Swissavant – Wirtschaftsverband Handwerk und Haushalt wird per 1. Januar 2025 rückwirkend vollzogen: Nach der Zustimmung durch die Generalversammlung des VSF im Frühling 2024 hat nun auch die Generalversammlung von Swissavant am 7. April 2025 einstimmig dem Fusionsvertrag mit dem VSF zugestimmt. Damit ist der Zusammenschluss zwischen den zwei nationalen Wirtschaftsverbänden offiziell besiegelt.

Fusion offiziell besiegelt

Stärkung unserer Branchen: Fusion von VSF und Swissavant bringt neue Chancen

In den diversen Stellungnahmen der ehemaligen Vorstandsmitglieder wird deutlich, dass die Fusion vor allem aus der Überzeugung heraus erfolgt ist, die Kompetenzen und Ressourcen beider  Verbände gezielt zu bündeln. Insbesondere im wichtigen Bereich der Berufsbildung sehen die Entscheidungsträger beider Organisationen eine strategische Chance, die Ausbildung in der Schweizer  Farbenfachbranche weiter zu verbessern und für alle Mitglieder zukunftssicher zu machen. Dank der nun vollzogenen Fusion profitieren alle Mitglieder zudem von einem erweiterten  Dienstleistungsangebot, das von Berufsbildung über Arbeitssicherheit bis hin zu betriebswirtschaftlicher Beratung reicht.

Neue Wege für beide Branchen
Für Ausbildungsbetriebe und alle, die in der Schweizer Farbenbranche tätig sind, bedeutet dies mehr bildungspolitische Unterstützung, mehr Synergien und spürbare Kostenvorteile und last, but not least eine stärkere nationale Vertretung in den wichtigen Bildungsinstitution. Die ehemaligen Vorstandsmitglieder betonen denn auch, dass diese Fusion ein notwendiger Schritt in eine erfolgreiche Zukunft Farbenfachhändler ist, in der die Position der Schweizer Farbenbranche unter dem «Dach von Swissavant» weiterhin gestärkt werden kann.

Stellvertretend für die Vorstandsmitglieder hält denn auch Christoph Rotermund, Geschäftsführer von Swissavant, fest: «Wir sind davon überzeugt, dass diese Fusion im besten Interesse aller Mitglieder ist und freuen uns auf den gemeinsamen Weg, der vor uns liegt.»

Für Fragen oder Anregungen stehen wir natürlich allen Swissavant oder VSF-Mitgliedern jederzeit gerne zur Verfügung. – Wir freuen uns schon heute auf Ihre Kontaktaufnahme!

Fazit und Rückblick: Fusion war richtig und wichtig!

Gedanken zur Fusion der ehemaligen Vorstandsmitglieder, des Ehrenpräsident VSF
sowie Mitgliedern aus der Sektion Romands

Jannine Bleisch – Interims-Präsidentin des ehemaligen VSF

Wie wird sich die Vereins- und Mitgliedsgemeinschaft durch die Übernahme verändern oder stärken?

Zur Veränderung in der Mitgliedsgemeinschaft sehe ich 3 Hauptpunkte:

  • Die bereits bestandene Zusammenarbeit in der Berufsbildung, wird nun über die professionellen Strukturen des grösseren Verbandes Swissavant fortgeführt. Die Farbenbranche behält dabei einen fixen Sitz in der Ausbildungskommission.
  • Die Mitgliederbeiträge werden -nach dem Übergangsjahr 2025- ab 2026 nach dem Beitragsmodell von Swissavant abgerechnet. Das Dienstleistungsangebot für die Mitglieder erweitert sich.
  • Sofern sich engagierte Personen aus der Branche finden lassen, wird eine eigenständige «Fachgruppe Farben» zur Interessensvertretung gebildet.

Welche Massnahmen wurden ergriffen, um die Mitglieder frühzeitig über die Veränderungen zu informieren und ihre Wünsche und Bedenken zu berücksichtigen?

Hierzu möchte ich meine persönliche Geschichte im VSF-Vorstand erläutern:

Ich kam im Jahr 2020 ins VSF-Gremium. Es bestanden bereits Rekrutierungsschwierigkeiten für die Leitung des Verbandes. Der damalige Präsident Beat Capelli kündigte seinen Rücktritt per GV 2022 an. In der Verbandszeitschrift «Farben News» und in vielen bilateralen Gesprächen mit Mitgliedern und potenziellen Mitgliedern, wurde nach engagierten Personen aus der Branche gesucht, welche die Leitung des Verbandes weiterführen oder unterstützen würden. Leider wurde keine Nachfolge für Beat Capelli gefunden. Als Notlösung übernahm ich interimistisch das Präsidium unter dem Vorbehalt, dass dies nur für den Übergang ist, bis die Weichen für die Zukunft gestellt sind. Da ich selbst keine Geschäftsführungstätigkeit innehabe und die Branche eigentlich nur am Rande kenne, kam für mich das Präsidium nicht in Frage. Wie schon erwähnt, wurden die Mitglieder (zumindest seit 2020) immer wieder in der Verbandszeitschrift und per Mail dazu motiviert, sich im Verband einzubringen. Für Fragen und Anregungen stand die Geschäftsstelle unter der Leitung von Alexandra Kunz immer zur Verfügung. Leider gab es nur sehr wenige (oftmals gar keine) Rückmeldungen seitens der Mitglieder. Der Vorstand diskutierte über längere Zeit verschiedene Zukunftsszenarien und entschloss sich dann, den Weg der Fusion mit Swissavant vorzuschlagen. Die Machbarkeitsabklärungen zogen sich etwas hin. Anschliessend wurden die Mitglieder zum ersten Mal offiziell über das Fusionsbegehren informiert. Auch hierzu gab es keine Reaktionen aus dem Verband.

Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der übernommenen VSF-Mitglieder weiterhin im Fokus bleiben?

Das Ziel ist die «Fachgruppe Farben» ins Leben zu rufen, welche die Interessen der Farben-Branche vertreten würde. Aus Sicht des ehemaligen VSF-Vorstandes hat die Berufsbildung für die Mitglieder die oberste Priorität. Die Interessensvertretung der Ausbildungsbranche «Farben» ist bereits sichergestellt. Dies -wie schon erwähnt- durch den Einsitz in der Aus- und Weiterbildungskommission.

Welche langfristigen Vorteile sehen Sie für die VSF-Mitglieder durch die Integration in den grösseren Vereinsverbund?

Swissavant ist aus meiner Sicht ein professioneller, zukunftsorientierter Verband, von welchem die Mitglieder für ihre Nachwuchsförderung von Fachpersonal und auch von gesamthaften Branchenlösungen profitieren können.

Bruno Guzzo – Leiter Berufsbildung des ehemaligen VSF

Wie bewerten Sie den allgemeinen Mehrwert, den die Fusion für die VSF-Mitglieder mit Swissavant bringt?

Der Mehrwert dieser Fusion bringt dem ehemaligen VSF-Mitglied und jetzt neu Swissavant-Mitglied die umfassenden Dienstleistungen von Swissavant. Namentlich sind das die moderne und qualitativ hohe berufliche Aus- und Weiterbildung, eine faire Sozialpartnerschaft mit der verbandseigene AHV-Ausgleichskasse sowie der Pensionskasse Merlion. Die Mitglieder haben die Möglichkeit sich beraten zu lassen und profitieren auch von der Vernetzung von Swissavant, sei es nach innen sowie nach aussen. Zudem ist Swissavant bestrebt, Informationen und Wissen immer schnell, effektiv und branchengerecht zur Verfügung zu stellen.

Welche konkreten Vorteile können die VSF-Mitglieder durch die Fusion oder Übernahme erwarten, beispielsweise in Bezug auf Angebote, Ressourcen oder Netzwerke?

Swissavant bietet diverse wertvolle Institutionen für das Kollektiv an: Die AHV-Ausgleichskasse Forte, die EKAS-Branchenlösung für Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz, die Förderstiftung polaris, die zentrale E-Business-Dienstleisterin nexMart Schweiz AG, das Daten Managementcenter SDCC, die Pensionskasse Merlion und die Fachmesse Hardware. Die VSF-Mitglieder haben nach der Fusion die Möglichkeit von den Angeboten (siehe Punkt a) als auch von den Netzwerken von Swissavant zu profitieren.

Gibt es neue Angebote oder Dienstleistungen, die speziell für die VSF-Mitglieder eingeführt wurden oder geplant sind?

Es ist geplant eine «Fachgruppe Farben» zu konstituieren, die eingebunden innerhalb der Strukturen von Swissavant ist. Das gibt der Branche Farben die Möglichkeit, sich weiterhin für ihre Anliegen einzusetzen und die Branche aktiv mitzugestallten.

Wie wird sich die Vereins- und Mitgliedsgemeinschaft durch die Übernahme verändern oder stärken?

Das hängt ganz alleine von der Branche Farben ab. Es ist in der Verantwortung der Branche sich einzubringen, ihre Bedürfnisse und Wünsche darzulegen und sich aktiv zu beteiligen. Swissavant gibt der Branche die Möglichkeit dazu, was die Branche Farbe mit dieser Chance macht, wird sich in der Zukunft zeigen.

Inwiefern profitieren die VSF-Mitglieder von verbesserten Strukturen, Organisation oder Infrastruktur nach der Übernahme?

Dank der Fusion mit unserem langjährigen Bildungspartner, Swissavant, kann die Berufsbildung branchengerecht weitergeführt werden und deren Zukunft ist über Jahre gesichert. Der permanente Einsitz der Ausbildungs- und Prüfungsbranche «Farben» in die Ausbildungskommission garantiert die zukünftige Berücksichtigung der bildungspolitischen Anliegen unserer Branche. Die Schweizer Farbenbranche sorgt so für das notwendige bildungspolitische Fundament und tritt dem Personalfachmangel aktiv entgegen.

Welche langfristigen Vorteile sehen Sie für die VSF-Mitglieder durch die Integration in den grösseren Vereinsverbund?

Durch die Fusion ist sichergestellt, dass die Branche Farben weiterhin in einen Verband vereint ist. Ohne Fusion wäre das mittel- bis langfristig nicht gesichert gewesen. Ohne einen Dachverband würde die Branche ihre Identität verlieren. Zudem wäre das Weiterführen der Ausbildungs- und Prüfungsbranche «Farben» nicht mehr möglich, was gleichbedeutend wäre mit dem Ende des Berufes Detailhandelsfachmann Branche Farben EFZ.

Daniel Schawalder – Kassier des ehemaligen VSF

Wie bewerten Sie den allgemeinen Mehrwert, den die Fusion für die VSF-Mitglieder mit Swissavant bringt?

Die Fusion mit Swissavant bringt einen erheblichen Mehrwert für die VSF-Mitglieder, da sie nun Teil eines grösseren, schlagkräftigeren Verbands sind. Durch den Zusammenschluss profitieren die Mitglieder von einem breiteren Dienstleistungsangebot, verbesserten Konditionen und einer stärkeren Interessenvertretung auf nationaler Ebene.

Welche konkreten Vorteile können die VSF-Mitglieder durch die Fusion oder Übernahme erwarten, beispielsweise in Bezug auf Angebote, Ressourcen oder Netzwerke?

Die VSF-Mitglieder können durch die Fusion Zugang zu den umfangreichen Dienstleistungen von Swissavant erwarten

  • Erweiterte Weiterbildungsangebote über Swissavant-Akademien
  • Gemeinsame Einkaufsvorteile durch übergeordnete Branchenbündnisse
  • Grösserem Netzwerk mit Akteuren aus verwandten Branchen wie Malerei, Bau oder Holzverarbeitung
  • Synergien in der Interessenvertretung, insbesondere bei Regulatorien und Fachkräftenachwuchs

Welche Massnahmen wurden ergriffen, um die Mitglieder frühzeitig über die Veränderungen zu informieren und ihre Wünsche und Bedenken zu berücksichtigen?

Um die Mitglieder frühzeitig über die Veränderungen zu informieren, wurden Informationskampagnen durchgeführt, darunter regelmässige Updates per E-Mail und in der Farben News.

Inwiefern profitieren die VSF-Mitglieder von verbesserten Strukturen, Organisation oder Infrastruktur nach der Übernahme?

Die VSF-Mitglieder profitieren von verbesserten Strukturen und einer effizienteren Organisation, die durch die Fusion ermöglicht wird.

Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der übernommenen VSF-Mitglieder weiterhin im Fokus bleiben?

Die Interessen der übernommenen VSF-Mitglieder bleiben im Fokus, indem ihre Bedürfnisse und Anliegen kontinuierlich berücksichtigt werden.

  • Ein eigenes Fachgremium unter Swissavant-Struktur für Farben- und Lackthemen beibehalten wird
  • Die Ansprechpersonen für die Branche erhalten bleiben

Welche langfristigen Vorteile sehen Sie für die VSF-Mitglieder durch die Integration in den grösseren Vereinsverbund?

Langfristig profitieren die VSF-Mitglieder von einer stärkeren Interessenvertretung, besseren Dienstleistungen und einem erweiterten Netzwerk.

  • Wettbewerbsfähigkeit durch bessere Aus- und Weiterbildung
  • Resilienz der Branche durch kollektives Auftreten
  • Innovationskraft durch Austausch mit anderen Branchenakteuren
    VSF-Mitglieder können so aktiv zur Zukunftsgestaltung beitragen und gleichzeitig von stabileren Rahmenbedingungen profitieren.

 

Pietro Lamanuzzi – Vorstandsmitglied des ehemaligen VSF

Welche konkreten Vorteile können die VSF-Mitglieder durch die Fusion oder Übernahme erwarten, beispielsweise in Bezug auf Angebote?

Erweiterte Angebote sehe ich wie folgt:

  • Weiterbildung: Zugang zu einem breiteren Angebot an Kursen, Lehrgängen und Fachseminaren, auch in angrenzenden Bereichen wie Oberflächentechnik, Baugewerbe oder Haustechnik.
  • Berufsbildung: Stärkere Unterstützung bei der Ausbildung von Fachkräften und Lehrlingen, inklusive moderner Bildungsinhalte und Branchenkampagnen.
  • Fachberatung: Erweiterte Dienstleistungen in den Bereichen Recht, Marketing, Personalentwicklung und Unternehmensführung.

 Gibt es neue Angebote oder Dienstleistungen, die speziell für die VSF-Mitglieder eingeführt wurden oder geplant sind?

  • Branchenspezifische Arbeitsgruppen
    Geplant oder bereits umgesetzt: Arbeitsgruppen und Fachforen speziell für den Farbenfachhandel, um branchenspezifische Anliegen intern stark zu positionieren.
  • Weiterentwicklung des Bildungsangebots
    Aufbau neuer Module und Kurse, die speziell auf den Farbenfachhandel zugeschnitten sind (z.B. Verkaufspsychologie im Farbhandel, neue Technologien bei Farben und Lacken).
  • Kommunikationsplattform für Farbenfachhändler
    Entwicklung einer digitalen Plattform oder Community, exklusiv für VSF-Mitglieder zum Austausch von Branchennews, Trends und Best Practices

 Inwiefern profitieren die VSF-Mitglieder von verbesserten Strukturen, Organisation oder Infrastruktur nach der Übernahme?

Durch die Fusion mit Swissavant gewinnen die Mitglieder des VSF nicht nur Zugang zu einem erweiterten Dienstleistungsangebot und einem stärkeren Netzwerk, sondern profitieren auch von professionelleren Strukturen, modernen Kommunikations- und Bildungsplattformen sowie einer effizienteren Organisation. Damit wird die Zukunftsfähigkeit des Farbenfachhandels nachhaltig gestärkt und neue Chancen für Wachstum und Innovation eröffnet.

Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der übernommenen VSF-Mitglieder weiterhin im Fokus bleiben?

Eigene Fachgremien und Kommissionen

  • Die VSF-Mitglieder erhalten eigene Fachgruppen oder Kommissionen innerhalb von Swissavant.
  • Diese Gremien behandeln exklusiv die Anliegen des Farbenfachhandels (z. B. Ausbildung, Branchenthemen, Marktentwicklung).
  • VSF-Vertreter können dort aktiv mitwirken und Einfluss nehmen.

 

Urs Buser – Vorstandsmitglied des ehemaligen VSF

Wie bewerten Sie den allgemeinen Mehrwert, den die Fusion für die VSF-Mitglieder mit Swissavant bringt?

Swissavant legt grossen Wert auf eine qualitativ hochwertige Berufsbildung. Die Lernenden werden methodisch-didaktisch optimal auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Unser Branchennachwuchs bleibt damit auf einem sehr hohen Level garantiert. Bereits seit vielen Jahren werden die überbetrieblichen Kurse unter der Leitung von Swissavant mit grossem Erfolg in Lostorf durchgeführt. Mit der Übernahme des VSF konnte diese – aus meiner Sicht wichtigste Aufgabe einer Unternehmung – ohne Einbussen weitergeführt werden.

 Wie wird sich die Vereins- und Mitgliedsgemeinschaft durch die Übernahme verändern oder stärken?

Eine grössere und stärkere Gemeinschaft hat eine höhere Sichtbarkeit und kann ihre Anliegen und Interessen effektiver nach aussen vertreten. Dies kann zu einer stärkeren Position in der Branche und gegenüber politischen Entscheidungsträgern führen.

 Inwiefern profitieren die VSF-Mitglieder von verbesserten Strukturen, Organisation oder Infrastruktur nach der Übernahme?

Swissavant bietet ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen und Unterstützungsmöglichkeiten, von denen die VSF-Mitglieder profitieren können. Dazu gehören beispielsweise Schulungen, Beratungsdienste und Netzwerkveranstaltungen.

 Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der übernommenen VSF-Mitglieder weiterhin im Fokus bleiben?

Ehemalige Mitglieder des VSF können in Kommissionen und Fachgruppen mitarbeiten. Als Beispiel ist die noch zu gründende Fachgruppe «Farben» zu nennen. In diesem Gremium sollen die Anliegen der Branche Farben gesammelt und gebündelt werden. So behält unsere Branche eine starke Stimme – auch unter dem neuen Dach. Bereits heute arbeitet unser Chefexperte Bruno Guzzo in der ÜK-Kommission als starker Vertreter zum Thema Berufsbildung mit.

Steve Perruchoud – Sektionspräsident der ehemaligen Sektion Romands des VSF

Wie beurteilen Sie die Fusion heute? War es die richtige Entscheidung?

Im Nachhinein bin ich nicht davon überzeugt, dass es die beste Entscheidung war. Die Fusion wurde zu schnell durchgeführt, ohne dass die langfristigen Folgen wirklich abgeschätzt wurden. Wir haben einen Teil unserer Identität und unserer Autonomie verloren.

Welche Ziele wollten Sie mit der Fusion erreichen – und wurden sie erreicht?

Die Ziele waren ehrgeizig: Stärkung des politischen Einflusses, Bündelung von Ressourcen und Modernisierung der Dienstleistungen. In der Praxis wurden viele dieser Versprechungen nicht eingehalten oder blieben vage. Es kam eher zu einer Absorption als zu einer wirklich ausgewogenen Fusion.

Welche Bedenken hatten Sie persönlich betreffend der Zusammenarbeit mit Swissavant?

Das Ungleichgewicht zwischen den beiden Strukturen. Swissavant war grösser, strukturierter und es wurde schnell klar, dass sie ihr Modell durchsetzen würde. Der erwartete Geist der Zusammenarbeit war nicht wirklich vorhanden.

Wie wurde sichergestellt, dass die Interessen der VSF-Mitglieder nicht verloren gingen?

Leider wurden sie zum Teil verwässert. Die anfänglichen Versprechen, die Werte und Interessen zu wahren, wurden nicht in die Tat umgesetzt, und die Westschweizer waren nicht für die Fusion.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des gemeinsamen Verbandes?

Ich hoffe, dass die Führung auf Kritik hört, die interne Demokratie stärkt und wieder eine echte Nähe zu den Mitgliedern herstellt. Es ist noch möglich, die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen, aber das erfordert Mut und Willen.

Thomas Lachenmeier – Ehrenpräsident des ehemaligen VSF

Viele der eigenständigen, meist familiengeführten Farbenfachgeschäfte sind auf Gründungen in den 1970er Jahren zurückzuführen. Damals wurde der VSF, Verband schweizerischer Farbenfachhändler als Zusammenschluss kleinerer Fachgeschäfte gegründet. Zusammen wollte man stärker sein und mehr Erfolg haben. Mit einer einfachen, schlanken Organisation und viel ehrenamtlicher Mitarbeit hat das einige Jahrzehnte gut funktioniert.

Die Marktstrukturen ändern sich, viele Farben-Einzelbetriebe sind verschwunden und Farbenhersteller und Filialbetriebe dominieren den Farbenfachhandel. Der Markt ist sicher grösser geworden, aber die Anzahl der Betriebe ist jetzt kleiner. Auch sind die Anforderungen an einen Fachverband gestiegen. Mit der ehemals kleinen, schlanken Organisation war das nicht mehr zu schaffen. Man denke nur schon an die Anforderungen in der Berufsbildung.

Ein erster Schritt für eine organisatorische Zusammenarbeit mit Swissavant wurde lanciert. Dieser bot eine bewährte und sichere Struktur, die der VSF alleine nicht hätte aufstellen können. Es brauchte eine professionelle Organisation, allein mit «Freiwilligen Arbeit» war das nicht mehr zu bewältigen. Es fehlten auch die nötigen Vorstandsmitglieder. In der Folge hat der VSF nun richtigerweise mit Swissavant fusioniert. Soweit die bekannte Geschichte.

Mit der Fusion kann die wichtige Berufsbildung im Detailhandel Farben weitergeführt werden. Aber der Verband besteht nicht nur aus der Berufsbildung, der Verband ist nicht nur ein Serviceclub, wo man die Berufsbildung bestellen kann. Es gibt viele andere wichtige Themen wie beispielsweise das Chemikalienrecht und viel anderes mehr. Da wird noch mehr auf uns zukommen. Die Welt ist komplizierter geworden. Es braucht das Interesse und die Mitarbeit der Farben-Mitglieder. Da sehe ich die grosse Herausforderung. Wie gelingt es, ein interessantes und freundschaftliches Verbandsleben weiterzuführen? Die persönlichen Treffen und der Erfahrungsaustausch geben dem Verband das Leben. Es sind nicht nur die rechtlichen Belange, die erfüllt sein müssen. Es geht auch um die Mitgestaltung der Zukunft, es geht um persönliches, auch in Zeiten der AI.

Es braucht Farbenmitglieder, die bereit sind mehr zu geben als Beiträge zu bezahlen und vielleicht an die GV zukommen. Wir sind da momentan sicher in einer delikaten Phase. Welche Mitglieder bringen Schwung in den fusionierten Verband von der Farbenseite her? Und wer organisiert das?

Am 29. April 1970 fand die erste VSF Sitzung in Olten statt, nach genau 55 Jahren wurde am 7.April 2025 in Kloten die Fusion mit Swissavant vollzogen. Es waren abwechslungsreiche und anspruchsvolle 55 Jahre!

Als einziges noch vorhandenes Gründungsmitglied und langjähriger VSF-Präsident wünsche ich der zu gründenden Farbengruppe innerhalb des Verbandes Swissavant weitere Jahre mit viel Leben, Inhalt und Freundschaften.

 

Sébastien Hirt – Mitglied der ehemaligen Sektion Romands des VSF

Wie beurteilen Sie heute die Fusion? War es die richtige Entscheidung?

Es war ein notwendiges Übel. Angesichts des Mangels an engagierten Personen im Vorstand gab es nicht wirklich andere Möglichkeiten.

Was hat sich für die ehemaligen Mitglieder des VSF bislang positiv verändert?

Bisher nichts. Es ist noch etwas früh, um sich dazu zu äussern.

Welche Ziele wollten Sie mit der Fusion erreichen – und wurden sie erreicht?

In der Westschweizer Gruppierung haben wir nie etwas vom VSF erwartet. Wenn wir etwas brauchten (Promotion, Einkaufsgemeinschaft oder ähnliches), haben wir es selbst gemacht. Der VSF ist wichtig für die Ausbildung. Wir hoffen, dass wir mit Swissavant mehr Mittel investieren können und mehr Kraft haben, um die Ausbildung zu unterstützen.

Gab es Herausforderungen auf dem Weg zur Fusion? Wie wurden sie gelöst?

Die Zukunft unserer Sektion wurde ausführlich diskutiert. Der Sinn einer Veränderung wurde mehr als einmal in Frage gestellt, aber niemand bot sich an, in den Vorstand des VSF einzutreten. Dies führte unweigerlich zu einer Sackgasse. Eine unvermeidliche, aber unerwünschte Veränderung.

Wie wurden die Mitglieder in den Fusionsprozess einbezogen?

Es wurden drei Versammlungen abgehalten, bei denen die Fusion als Hauptthema diskutiert wurde.

Was hat Sie persönlich von der Zusammenarbeit mit Swissavant überzeugt?

Es gab kein wirkliches Argument, das mich überzeugen konnte. Einzig das Interesse, den Verband nicht ganz zu verlieren, hat meine Wahl motiviert.

Was hat sich im Leben des Vereins oder der Gemeinschaft seit der Fusion verändert?

Leider hat sich ein Motivationsverlust bei den Mitgliedern bemerkbar gemacht. Unsere letzte Versammlung musste abgesagt werden, weil sich nicht genügend Mitglieder angemeldet hatten.

Welche neuen Angebote oder Möglichkeiten gibt es jetzt für die Mitglieder?

Zurzeit gar nichts.

Wie wurde sichergestellt, dass die Interessen der Mitglieder des VSF nicht verloren gehen?

Eine sehr gute Frage. Es liegt an Ihnen, sie zu beantworten.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft des gemeinsamen Verbandes?

Die Änderung der Beitragsberechnungen. Swissavant wird keine Informationen über unsere Lohnsumme haben. Wenn sich dies nicht ändert, werden Sie meine Kündigung erhalten.

Für die Mitglieder des VSF bedeutet die Fusion vor allem eines: mehr Dienstleistung und Service, mehr Vorteile und ein nahtloser Übergang in eine gestärkte nationale Verbandsorganisation

Christoph Rotermund

Geschäftsführer

Berufsbildung

Swissavant

Kontakt

Swissavant
Neugutstrasse 12
Postfach
CH-8304 Wallisellen

Tel.: +41 44 878 70 50
E-Mail: info@swissavant.ch

 

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